Projekt

Moving Meyerbeer Visuelle, akustische und kinetische Pathosformeln in den Opern Giacomo Meyerbeers

Das Forschungsprojekt widmet sich äusserer Bewegung und innerer Bewegtheit im europäischen Musiktheater des 19. Jahrhunderts auf der Basis deutscher, italienischer und französischer Opernkompositionen von Giacomo Meyerbeer. Während Fragen der emotionalen Wirkung und Wahrnehmung von Musik schon häufig aufgegriffen wurden, besteht ein weitgehendes Forschungsdefizit darin, unmittelbaren Korrespondenzen zwischen der Komposition und körperlichen Bewegungen nachzugehen, die im dramatischen Geschehen des Gesamtkunstwerks Oper eben jene emotionalen Wirkungen hervorzurufen suchen. Dieser Sachverhalt lässt sich besonders eindringlich an der Pariser «Grand Opéra» als Kulminationspunkt der zeitgenössischen Opernästhetik exemplifizieren. Der quellenorientiert interdisziplinäre Ansatz dieses Forschungsprojektes will sich dabei auch der körperlichen Präsenz im Inszenierungskontext, darunter visuell wahrnehmbaren, physischen Bewegungen sowie den mit ihnen verbundenen emotionalen Regungen in einer gleichermaßen historisch fundierten wie systematischen Herangehensweise nähern.
Das Forschungsvorhaben steht im Kontext aktueller Bestrebungen, Regieansätze aus dem Repertoire des 19. Jahrhunderts auf der Basis breitflächiger und interdisziplinär angelegter historischer Forschungen für die heutige Bühnenpraxis nutzbar zu machen. Dabei stellt die Konzentration auf Formen der äusseren und inneren Bewegung in der Oper des 19. Jahrhunderts ein neues Forschungsfeld dar, das einem dringenden Informationsbedürfnis der historischen Aufführungspraxis und Dramaturgie sowie einem stetig wachsenden Interesse des Publikums nachkommt.

Forschungsplakat

Vorträge bei Wagner World Wide

Beim grossen Symposium Wagner World Wide sind gleich zwei Projektmitarbeiter mit Vorträgen beteiligt:

Kai Köpp spricht über die Proben- und Vortragspraxis im Vorfeld der Uraufführung von Richard Wagners «Fliegendem Holländer» an der Dresdner Hofoper 1843

Laura Möckli beleuchtet in ihrem Vortrag «Operatic Tradition or Declamatory Innovation? Recitative in Romantic German Opera and the Early Works of Richard Wagner» die Rezitativpraxis der deutschen Oper.

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