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2015 Forschungs-Mittwoch Opernparaphrase

Opernparaphrasen für Klavier in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts als Quellen für die Aufführungspraxis

Forschungs-Mittwoch mit Chanyapong Thongsawang
(Institut für Musikalische Stilforschung, Universität für Musik und darstellende Kunst Wien)

In der Opernparaphrase, einer besonders beliebten Gattung der Klaviermusik in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, lebten Komponisten wie Joseph Woelfl, Carl Czerny, Ignaz Moscheles, Friedrich Kalkbrenner, Henri Herz, Franz Liszt oder Sigismund Thalberg nicht nur brillante Virtuosität aus, sondern sie imitierten auch durch Manieren und Phrasierungen die unmittelbar auf der Bühne erlebten Vokalkompositionen, hielten deren Ausführung in ausführlichen Angaben zu Artikulation, Dynamik, Agogik, Rhythmik und Ornamentik schriftlich fest und hinterliessen uns damit Hinweise, die für den heutigen Umgang mit den ursprünglichen Opernvorlagen von hoher Bedeutung sein können.

Der Vortrag präsentiert zunächst einen Überblick über die Opernparaphrasen für Klavier. Dann werden spezifische Beispiele aus 4 Fantaisies dramatiques op. 72 von Ignaz Moscheles vorgestellt, in denen die genaue Nachahmung der Interpretation von drei berühmten Primadonnen – Giuditta Pasta, Henriette Sontag und Maria Malibran – zu finden ist. Schliesslich wird anhand einer Auswahl von Paraphrasen bekannter Opernarien wie z.B. Che farò senza Euridice aus Orfeo ed Euridice von C.W. Gluck, Nel cor più non mi sento aus La molinara von G. Paisiello, Sull’Aria aus Le Nozze di Figaro von W.A. Mozart und A te, o cara aus I Puritani von V. Bellini gezeigt, wie unterschiedlich die Bearbeitungen von verschiedenen Komponisten sein können.

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