Projekt

Von der Alp auf die Geige Musiksaiten aus Schafdarm nach Herstellungsmethoden des 19. Jahrhunderts

Die Musik des 19. und frühen 20. Jahrhunderts wird im Zuge der historisch informierten Interpretationspraxis wieder vermehrt auf Darmsaiten aufgeführt. Allerdings entstammen die Techniken zur Herstellung der heute verwendeten Darmsaiten grösstenteils der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. In diesem Forschungsprojekt werden die qualitativen Anforderungen an Schafdarm zur Saitenherstellung sowie die historischen Herstellungsverfahren für Musiksaiten in Sachsen gegen Ende des 19. Jahrhunderts anhand von schriftlichen und mündlichen Quellen dokumentiert. Heutige Saitenhersteller produzieren nach den dokumentierten historischen Methoden Musiksaiten, die in Zusammenarbeit mit Dozierenden der HKB empirisch untersucht werden. Das Ziel ist es, neue Erkenntnisse bezüglich Klang, Ansprache und Stabilität historischer Saiten zu gewinnen.

Forschungsplakat

Bild: Schafhaltung in einem naturnahen Schweizer Alpbetrieb unter ähnlichen Bedingungen wie im ausgehenden 19. Jahrhundert (BFH-HAFL, 2013)

Impressionen Forschungs-Mittwoch

Hier einige Impressionen des Forschungs-Mittwochs zu an historischen Vorbildern orientierten Saiten aus Schafdarm, der am 23. September im Grossen Konzertsaal der HKB stattfand.

Neben Beiträgen des Projektteams – Jane Achtman, Kai Köpp, Samuel Kohler – sprachen die aus Sachsen angereisten Wilhelm Geipel und Wolfgang Frank über ihre Erfahrungen in der Saitenherstellung aus Schafdarm.
Dazu erklang Musik auf den im Rahmen des Projekts entstandenen Saiten. Es spielten Johannes Gebauer, Violine, Kai Köpp, Viola, Davit Melkonyan, Violoncello, und David Sinclair, Kontrabass.