Projekt

Saxhorn «Agilité, homogénéité et beauté». Das Saxhorn in Oper und Militärmusik

Der Instrumentenbauer Adolphe Sax (1814–1894) – Erfinder u.a. des Saxophons – entwickelte Mitte des 19. Jahrhunderts die Blechblasinstrumenten-Familie der Saxhörner, die von Sopranino bis Contrebasse baugleich ist. Als Leiter der Bühnenmusik der Pariser Oper konnte Sax auch Einfluss auf die für diese Besetzung komponierten Werke nehmen – so werden Saxhörner in Bühnenmusiken zahlreicher Opern der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verlangt. Sie wurden ebenfalls in der ab 1845 erneuerten französischen Militärmusik eingesetzt, die Vorbild für die heutigen Besetzungen der Schweizer Militärmusik und der zivilen Blasmusik ist.
Im Verlauf des 20. Jahrhunderts wurden diese Instrumente stark verändert, insbesondere wurden sie immer weiter mensuriert. Die heutigen Tuben, Euphonien und Althörner haben nicht mehr viel mit Sax' schlank gebauten originalen Saxhörnern gemein.
Das Projekt hat es sich zum Ziel gesetzt, den Klang dieser Instrumentenfamilie zu rekonstruieren und sie der modernen, historisch informierten Interpretationspraxis zugänglich zu machen. Dabei arbeiten wir mit dem Kompetenzzentrum Militärmusik der Schweizer Armee und mit der Instrumentensammlung Burri in Bern zusammen. In letzterer sind zahlreiche Saxhörner des 19. Jahrhunderts erhalten, die wieder spielbar gemacht werden. Ergänzend werden Recherchen zur Entwicklung der Instrumentenfamilie und ihres Repertoires durchgeführt.
Den Abschluss bilden ein wissenschaftliches Symposium vom 4. und 5. Februar 2014 in Bern in Zusammenarbeit mit der Historic Brass Society und Konzerte in historischen Besetzungen in der Schweiz und in Brüssel mit Musikern des Schweizer Armeespiels anlässlich der Feiern zu Adolphe Sax’ 200. Geburtstag 2014.

Forschungsplakat

200. Geburtstag

Am 6. November 2014 könnte Adolphe Sax seinen 200. Geburtstag feiern. Die Sendung Reflexe widmet dem «Erfinder, Unternehmer und Bankrotteur» eine Ausgabe, die auch die Saxhörner zur Sprache bringt.

Zur Sendung von SRF Radio geht es hier.