Projekt

Ophikleiden Rekonstruktion, Nachbau und Spielmethodik der originalen tiefen Blechblasinstrumente im 19. Jh. am Beispiel des Cimbasso und der Ophikleide

Der Blechblasinstrumentenbau des 19. Jahrhunderts war in seiner Kreativität und Vielseitigkeit einzigartig. Gerade im Bereich der Bassinstrumente – der Vorläufer der heutigen Tuben also – herrschte ein derart gewaltiger Erfindergeist, dass die genaue Einordnung von Ensemble- und Orchesterinstrumenten aus dieser Zeit uns heute oft grosse Schwierigkeiten macht. Angesichts der Bedeutung, welche die historisch informierte Aufführungspraxis in den vergangenen Jahren erhalten hat, und der für die Klanggestalt zentralen Rolle des Bassregisters in der Musik des 19. Jahrhunderts war eine Klärung der frühen Tubentypen und ihr Nachbau für die heutige Interpretationspraxis ein dringendes Desiderat. Im Rahmen des vorliegenden Projektes wurde die um 1817 entwickelte und in zahlreichen Orchesterwerken des 19. Jahrhunderts zwischen Berlioz und Saint-Saëns verwendete Ophikleide in einer möglichst eng an historische Formen und Arbeitstechniken angelehnten Arbeitsweise nachgebaut.
Der Hauptteil der Arbeit wurde dabei von praktischen Musikern in enger Zusammenarbeit mit Instrumentenbauern geleistet, und die Ergebnisse haben schon Eingang ins Konzertleben und in den Instrumentenmarkt gefunden. Das Instrument ist in das HKB-Lehrcurriculum integriert worden, und die Publikation von entsprechendem Unterrichtsmaterial ist geplant.

Forschungsplakat

Ophikleiden-Klänge

Im Rahmen des im Februar 2009 stattfindenden Romantic Brass Symposiums in Bern wurden dem Publikum eine Reihe von Werken für die Ophikleide zu Gehör gebracht. Auszüge des damaligen Konzerts findet sich nun online, darunter ein Duett für 2 Ophikleiden von Engebert Brepsant sowie Variationen für Ophikleide und Klavier von Gotthelf Heinrich Kummer.

Es spielen Roland Fröscher und Fan Xing, Ophikleiden, sowie Edoardo Torbianelli, Klavier.

Weitere Konzertbeiträge finden sich hier.

 

Einträge