Projekt

Ein Verzeichnis der Werke Luigi Cherubinis

Cécile Cherubini (1773–1864), die Witwe des Komponisten Luigi Cherubini, beauftragte 1843 Auguste Bottée de Toulmon  (1797–1850) mit der Redaktion eines Verkaufskatalogs für den autographen Nachlass. Toulmon benutzte dazu einen vom Komponisten erstellten «Catalogue général, par ordre chronologique» seiner Werke und veröffentlichte sie als Notice des manuscrits autographes de la musique composée par feu M.-L.-C.-Z.-S. Chérubini (Paris, chez les principaux éditeurs de musique, 1843, Nachdruck London, H. Baron, 1967). 1962 veröffentlichten Claudio Sartori und François Lesure ihren «Versuch» eines Katalogs («Tentativo di un Catalogo delle opere di Luigi Cherubini», in: Luigi Cherubini nel II centenario della nascita. Contributo alla conoscenza della vita e dell’opera, hg. von Adelmo Damerini, Firenze, Olschki, 1962, S. 135–187). Es handelt sich um einen Nachdruck von Toulmons Katalog mit verschiedenen Zusätzen, die in drei parallelen Spalten neben dem Text der Notice erscheinen. Seither wurde nicht mehr versucht, einen Katalog sämtlicher Werke Cherubinis zu veröffentlichen.

Mehr als fünfzig Jahre nach dem letzten Versuch ist die Notwendigkeit eines Werkverzeichnisses, das die Quellen ordnet, beschreibt und bewertet, für die Forschung und die Musikwelt offensichtlich. Seit mehreren Jahren befasst sich die Internationale Cherubini-Gesellschaft (ICG) mit der Erstellung einer Werkausgabe von Cherubinis Werken bei Boosey and Hawkes. Wichtige Vorarbeit für ein Werkverzeichnis wurde damit selbstverständlich in der Erarbeitung der verschiedenen Bände der Cherubini-Werkausgabe geleistet. Aus diesem Grund ist der entscheidende Impuls zur Planung eines thematischen Katalogs aus dem Vorstand der ICG gekommen.
Das Institut Interpretation an der HKB hat sich bereit erklärt, die Koordination der technischen Realisierung des Werkkatalogs zu übernehmen. Darüber hinaus ist geplant, dass ein Team der HKB die Redaktion des Abschnitts über die pädagogischen und theoretischen Werke Cherubinis übernimmt.

Zur Darstellung eines Katalogs, das sich primär als Arbeitsinstrument und nicht als verbindliche, normierende Referenz versteht, erscheint das digitale Medium zweckmässig. Als XML-basierte Standardformate für die wissenschaftliche Beschreibung von Text- und Musik-Korpora haben sich in den letzten Jahren die Text Encoding Initiative (TEI), beziehungsweise die Music Encoding Initiative (MEI) etabliert. Der vom Danish Centre for Music Editing (DCM) entwickelte Web-Editor zur Eingabe und Speicherung von MEI-Metadaten, die sogenannte MerMEId (Metadata editor and repository für MEI data), ermöglicht eine kollaborative Online-Erfassung der Daten. 

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