Publikationen

Roman Brotbeck
Töne und Schälle. Robert Walser-Vertonungen 1912–2021
Redaktion: Daniel Allenbach (Robert Walser-Studien, Bd. 7)

Paderborn: Brill-Fink 2022
660 Seiten, 99 Abbildungen
ISBN: 978-3-7705-6686-0 (hardback)
ISBN: 978-3-8467-6686-6 (e-book)
DOI: 10.30965/978-3-8467-6686-6

Robert Walser-Zentrum und Hochschule der Künste Bern
In Zusammenarbeit mit der SRG-Plattform neo.mx3.ch

 

Das Buch liefert die erste Studie zur musikalischen Walser-Rezeption mit über 200 Werken von über 100 Komponistinnen und Komponisten. Anhand der zahlreichen Walser-Vertonungen entsteht eine anschauliche Musik-, Literatur- und Kulturgeschichte der letzten 110 Jahre abseits der großen Erzähllinien. Dabei wird mittels detaillierter Werkanalysen ein überraschender Blick auf Robert Walser und sein Schreiben freigelegt. Roman Brotbeck stellt die Lieder, Melodramen, Hörspiele, Filme und Musiktheaterstücke in neue Kontexte, vernetzt sie untereinander und schafft Verbindungen zu anderen Künsten. Neues und Exklusives ist zu entdecken, denn viele Namen sind bisher kaum bekannt, so auch der 1944 in Auschwitz ermordete Komponist James Simon, der 1912 als Erster ein Gedicht von Walser vertont hat.

Der Band ist hier seitenidentisch zur Druckausgabe als kostenloser PDF-Download zugänglich. Die Druckausgabe ist direkt bei Brill erhältlich.

Zum Buch gehört auch eine frei zugängliche und durchsuchbare Online-Datenbank mit allen Walser-Vertonungen.

 

Inhalt:

Vorwort
Einleitung: Robert Walser – sein eigener Komponist
1. Robert Walsers erster Vertoner: James Simon. Spurensuche
2. Drei Lieder von Wilhelm Arbenz. Eine Bieler Geschichte
3. Wladimir Vogels Flucht. Materialien zu einem kreativen Missverständnis
4. Urs Peter Schneiders Walser-Kosmos. Ein Laboratorium
5. Gerhard Lampersbergs Dornröschen. Eine Rehabilitierung
6. Heinz Holligers Streifzüge mit Robert Walser. Maskierungen
7. Totale Institutionen. Die Auseinandersetzung von Georges Aperghis mit Paul Klee, Robert Walser und Adolf Wölfli. Eine Vernetzung
8. Musik zu Robert Walser in Theater, Film, Hörspiel, Théâtre musical und Concert théâtral. Eine Übersicht
9. Oper oder Experiment. Walsers Romane im Musiktheater
10. Embleme des Verstummens. 21 Vertonungen des Gedichts Beiseit
11. Lieder und Liederzyklen. Eine Passage
12. Singen oder Sprechen. Die Melodramen zu Robert Walser
13. Unaufgeführt – unausgeführt. Aschenbrödel von Johannes Fritsch und eine Skizze von Hans Zender
Dank
Abbildungsverzeichnis
Quellen- und Literaturverzeichnis
Verzeichnisse der CDs, Filme, Theater- und Konzertproduktionen sowie Hörspiele
Katalog der Kompositionen
Namen-, Werk- und Ortsregister

Materialien


Rezensionen

Neoblog (8. Januar 2022)
«In seiner neuen Monografie zeichnet der Musikwissenschaftler Roman Brotbeck die Geschichte der Robert Walser-Vertonungen nach und entwirft im selben Zug ein faszinierendes Panorama der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts abseits der dominanten Strömungen. [...] Mit seinem Buch bietet er die erste umfassende und systematisch erarbeitete Untersuchung zur musikalischen Rezeption von Walsers literarischen Werken. [...] Dass Brotbeck gerade diese «Zergliederung individualistischer Walser-Zugänge» aufzeigt und der Versuchung nach einer grossen Erzählung widersteht, ist ein grosser Vorzug seines Buches.» (Silvan Moosmüller)

Schweizer Musikzeitung
«Es sind Rezeptionsgeschichten, die Brotbeck hier auf fundierte Weise erzählt. Er analysiert, aber nicht erbsenzählend. Vielmehr lässt er die Details sprechen und arbeitet die Kontexte heraus. Freilich reicht das kaum aus, um die schier exponentiell wachsende Zahl der Walser-Vertonungen zu fassen. Deshalb variiert Brotbeck die Darstellung auf erfinderische Weise, so dass man sich ob der Aufzählung nicht müde liest, sondern neugierig weiterfährt. […] Die Publikation, die vom Nationalfonds unterstützt wurde, ist also ein Kompendium, um das niemand herumkommt, der in Zukunft über Walser-Vertonungen forscht.»