Projekt

Das Hundwil-Ensemble – eine einzigartige Quelle zur Blasmusik im 19. Jahrhundert in der Schweiz

Das «Hundwil-Ensemble» umfasst 17 Instrumente und 49 Notenbücher aus dem Nachlass der Musikgesellschaft Hundwil, Kanton Appenzell Ausserrhoden. Es befindet sich heute im Klingenden Museum Bern. Die Instrumente aus der Zeit ca. 1770 bis 1850 sind von einer Militärmusik in Rorschach und dann von der Hundwiler Musikgesellschaft lange gespielt worden. Deren Repertoire von über 400 Stücken (Pas redoublés, Märsche, Walzer, etc.) ist in drei fast vollständigen Sets von Stimmbüchern, aber nicht in Partitur überliefert. Hier finden wir zudem Namen der Spieler, Konzertdaten und Listen der gespielten Stücke.

Mit dieser Verknüpfung von Musik, Instrumenten und Information ist das Ensemble vermutlich die bedeutendste Quelle zur Schweizer Blasmusik in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Es ist jedoch noch kaum untersucht worden. Im Sinne eines Vorbereitungsprojekts wird nun die Musik in einer Datenbank erfasst und vier Instrumente werden zur Anspielbarkeit restauriert, was Rückschlüsse auf Stimmtonhöhe und Klanglichkeit erlaubt.

Forschungsposter (pdf)

Bild: Die Musikgesellschaft Hundwil im Fotostudio (1880er-Jahre). Einige der erhaltenen Instrumente sind hier zu erkennen, offenbar wurden sie damals noch gespielt.

Präsentation

Erstmals wurde das Hundwilkonvolut in seiner Gesamtheit öffentlich präsentiert: Im Rahmen des Sixth International Romantic Brass Symposium stellte es Adrian v. Steiger am 23.4.2023 im Klingenden Museum den Symposiumsteilnehmenden und Gästen aus aller Welt vor. Die Vielschichtigkeit dieser einzigartigen Quelle wurde dabei offensichtlich.

Sein Vortrag ist hier einsehbar.

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