Publikationen

Martin Skamletz, Michael Lehner, Stephan Zirwes (Hg.) unter red. Mitarbeit von Daniel Allenbach
Musiktheorie im 19. Jahrhundert. 11. Jahreskongress der Gesellschaft für Musiktheorie in Bern 2011

Musikforschung der Hochschule der Künste Bern, Band 7

Schliengen 2017, Edition Argus
364 Seiten mit zahlreichen Abbildungen und Notenbeispielen
Format 19 x 28,5 cm
Fadenheftung, Hardcover
ISBN 978-3-931264-87-1

Der Band ist hier seitenidentisch zur Druckausgabe als kostenloser PDF-Download zugänglich. Unten können auch die einzelnen Beiträge gesondert heruntergeladen werden.

Der 11. Jahreskongress der Gesellschaft für Musiktheorie in Bern (2. bis 4. Dezember 2011) stand unter dem Motto «Musiktheorie im 19. Jahrhundert» und bezog sich damit thematisch auf den Profilschwerpunkt der gastgebenden Hochschule der Künste Bern, die einen wichtigen Teil ihrer Lehr- und Forschungsaktivitäten in die Auseinandersetzung mit Musik und Musiktheorie des 19. Jahrhunderts investiert.
In den Keynote-Lectures sowie in zahlreichen Vorträgen dokumentiert dieser Band aktuelle Forschungsansätze: Theoriebildung findet im 19. Jahrhundert nicht nur in den massgeblichen Publikationen einflussreicher Theoretiker statt, sondern zu großen Teilen in «kleineren Diskursen»: in Zeitschriftenartikeln, pädagogischen Schriften, Manuskripten und Skizzen – und nicht zuletzt in impliziter Form im Unterricht selbst. Mit Hilfe dieser teils noch wenig erschlossenen oder umständlich zu rekonstruierenden Quellen lässt sich unser Blick auf die musikalische Theorie und Praxis des 19. Jahrhunderts beträchtlich erweitern. Es werden Rezeptionsstränge sichtbar, die bislang wenig oder nicht wahrgenommen wurden.
War ein Grossteil der bisherigen Studien und Überblicksdarstellungen zur Musikgeschichte des 19. Jahrhunderts der Idee eines historischen Hauptstranges verpflichtet, so werden im vorliegenden Band Nebenpfade und Vernetzungen sichtbar – eine Vielfalt an möglichen Ansatzpunkten, die zu weiterer Forschung einladen.

Zu den Zusatzmaterialien (Login erforderlich).
Die Druckversion ist auf der Website von Edition Argus erhältlich.


Inhaltsverzeichnis

Markus Böggemann | Kompositionslehre und Wissenspopularisierung. Ausdifferenzierung und Verbreitungsformen musiktheoretischen Wissens im 19. Jahrhundert

Thomas Christensen | Monumentale Texte, verborgene Theorie

Torsten Mario Augenstein | «Schockweise Quint- und Oktavparallelen». Die Generalbass-Aussetzungen der italienischen Duette und Trios von Johannes Brahms für Friedrich Chrysanders Händel-Gesamtausgabe von 1870 und 1880

Wendelin Bitzan | Die Initialkadenz als Eröffnungstopos im Klavierschaffen Franz Liszts. Zum Fortwirken eines tradierten Generalbassmodells im 19. Jahrhundert

Jürgen Blume | Die Fugenkonzeption des Theoretikers und Komponisten Anton André

Leopold Brauneiss | Conus’ Theorie der Metrotektonik und ihre Aneignung durch Skrjabin

Julian Caskel | «Metrische Hasen» und «tonale Igel». Zur Theorie des Tutti-Schlusses am Beispiel von Haydns Londoner Sinfonien

Felix Diergarten | Joachim Hoffmann. Ein Kompositionslehrer in Schuberts Wien

Nicole E. DiPaolo | A Glimpse of Heaven. Complex Emotions in the First Movement of Beethoven’s Piano Sonata No. 31, op. 110

Martin Ebeling | Konsonanztheorien des 19. Jahrhunderts

Stefan Eckert | Vom Tonbild zum Tonstück. Wilhelm Dyckerhoffs Compositions-Schule (1870–1876)

Florian Edler | Carl Maria von Webers und Giacomo Meyerbeers Rezeption der Choralsatzlehre Georg Joseph Voglers

Thomas Fesefeldt | Der Wiener Klaviertanz bei Schubert und seinen Zeitgenossen

Ludwig Holtmeier | «Accord», «disposition», «face», «Griff», «Trias harmonica». Überlegungen zum Akkordbegriff des 18. Jahrhunderts

Ariane Jeßulat | Intellectum tibi dabo. Zur Soziologie des Kontrapunkts

Martin Kapeller | Gleichzeitiges und Ungleichzeitiges. Was man von historischen Tondokumenten über Tempo rubato erfahren kann

Stephan Lewandowski | Franz Liszts späte Klavierwerke – Vorboten der Post-Tonalität

Nathalie Meidhof | Tradition und Revolution. Zur Beurteilung von Charles Simon Catels Traité d’harmonie (Paris 1802)

Johannes Menke | Das Projekt »Dreiklang«. Natur und Technik bei Logier, Weitzmann, Wagner und Liszt

Astrid Opitz | Altes in neuem Gewand. Zur Rolle des Generalbasses bei Robert Schumann

Birger Petersen | Rheinbergers Bassübungen für Harmonielehre und die Partimento-Tradition im 19. Jahrhundert

Tihomir Popović | «A perfect knowledge of Oriental music». Britische Autoren der Kolonialzeit über indische Musik und Musiktheorie

Christian Raff | «Veränderte Reprisen» in der Claviermusik der Wiener Klassiker?

Rob Schultz | Melodic Contour, Musical Diachrony and the Paradigmatic/Syntagmatic Divide in Frédéric Chopin’s Waltz in B Minor

Markus Sotirianos | «Impressionismus» vor 1830? Bemerkungen zu Schuberts Lied Die Stadt

Kilian Sprau | Das Lied als Fragment. Zur Frage der Zyklizität in Liedkompositionen des 19. Jahrhunderts

Marco Targa | The Romantic Sonata Form in Theory and Practice

Clotilde Verwaerde | From Continuo Methods to Harmony Treatises. Reorientation of the Educational Goals in France (1700–1850)

Stephan Zirwes/Martin Skamletz | Beethoven als Schüler Albrechtsbergers. Zwischen Fugenübung und freier Komposition

 

Materialien

Rezension

Forum Musikbibliothek 3/2018, S. 59–64:
«Zusammenfassend lässt sich sagen, dass in diesem Buch mit seinen vielen Beiträgen eine beeindruckende Menge an Wissen versammelt ist, um das man heutzutage als Musiktheoretiker kaum herumkommt.» (Burkhard Kinzler)